2020

Corona bremst Klimaschutz-Projekte

Die Stahlindustrie steht am Beginn des neuen Jahrzehnts vor der historischen Aufgabe, die Weichen für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion zu stellen. Als weltgrößter Stahlproduzent verpflichtet sich ArcelorMittal, bis 2030 in Europa 30 Prozent der CO2-Mengen zu verringern und bis 2050 Stahl klimaneutral herzustellen. Gemeinsam mit ArcelorMittal Bremen wird am Standort Eisenhüttenstadt eine Strategie für eine CO2-neutrale Stahlproduktion entwickelt. Bis Mitte der 2020er Jahre soll der Hochofen durch einen Technologiewechsel zur Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff in Kombination mit einem Elektrolichtbogenofenwerk zur Stahlerzeugung abgelöst werden.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie im März ändert alles. Von einem Tag auf den anderen müssen Lösungen für Herausforderungen gefunden werden, die so niemand vorhersehen konnte. Der Fokus des Unternehmens liegt nun darauf, einen tragbaren Ausgleich zwischen dem Schutz der Gesundheit der Menschen, die hier arbeiten, und dem wirtschaftlichen Überleben des Unternehmens zu finden. Der drastische Einbruch des Stahlabsatzes führt zu einer deutlichen Verringerung der Produktion. Im Zusammenspiel aller handelnden Akteure gelingt es, die Verbreitung von COVID-19 im Unternehmen einzudämmen und aus geschäftlicher Sicht flexibel auf die besondere Situation zu reagieren. Als am 19. März Volkswagen seine Werke schließt und andere Autohersteller nachziehen, bricht die Stahlnachfrage fast komplett ein. ArcelorMittal Eisenhüttenstadt muss Kurzarbeit fahren, um Beschäftigung zu sichern. Obwohl Ende des Jahres eine leichte Erholung der Stahlnachfrage einsetzt, bleibt die wirtschaftliche Lage instabil.

Die Corona-Pandemie hat jedoch nicht nur wirtschaftliche Folgen, auch das gesellschaftliche Leben wird tiefgreifend beeinflusst. So müssen fast alle Aktivitäten zum Jubiläum „70 Jahre Werk und Stadt“ gestrichen bzw. verschoben werden. Anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit präsentiert sich ArcelorMittal Eisenhüttenstadt im September mit zwei Info-Containern aus Stahl auf der EinheitsEXPO in Potsdam.

 

Am 15. Juni 2020 informieren Geschäftsführung und Betriebsrat Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke über die Bewältigung der Corona-Pandemie bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt.