Auf dem Weg zu klimaneutralem Stahl

Klimaneutral produzierter Stahl – das ist die Vision einer Industrie, die weltweit zwischen sieben und neun Prozent der Kohlenstoffemissionen verursacht. Die Stahlbranche steht vor der historisch einzigartigen Aufgabe, die Weichen für eine Dekarbonisierung der Stahlproduktion richtig zu stellen.

ArcelorMittal stellt sich dieser Herausforderung und hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren: Bis 2030 sollen europaweit 35 Prozent eingespart werden, weltweit 25 Prozent – bis 2050 soll der gesamte Konzern CO2-frei sein. Die Technologien und Maßnahmen auf dem Weg zu grünem Stahl vereint ArcelorMittal unter der Dachmarke XCarbTM, die Anfang 2021 ins Leben gerufen wurde.

Auch ArcelorMittal Germany treibt die Transformation und Dekarbonisierung aktiv voran: An den vier Flach- und Langstahl-Standorten (Bremen, Eisenhüttenstadt, Duisburg und Hamburg) sind jeweils innovative Projekte geplant bzw. bereits in Umsetzung, um die Stahlproduktion in den Werken zu transformieren – und auf diese Weise die Arbeitsplätze sichern sowie den Industriestandort langfristig zu erhalten. In Deutschland werden wir auf diese Weise entscheidend dazu beitragen, die Klimaziele des Konzerns und der Europäischen Union zu erreichen.

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt verfolgt den Plan zur CO2-neutralen Stahlproduktion. Diese soll durch die Ablösung des Hochofens durch direktreduziertes Eisen ("Direct reduced iron - DRI" bzw. Eisenschwamm)- Produktion und der Errichtung eines Elektrolichtbogenofenwerkes zur Stahlerzeugung erfolgen.

Technisch bereits umgesetzt ist die Möglichkeit, Erdgas in den Hochofen einzublasen, um damit den Kohleeinsatz zu reduzieren. Das bringt bereits eine CO2-Verringerung um etwa 5 Prozent. Bis Mitte des Jahrzehnts soll in Eisenhüttenstadt die Stahlerzeugung in einem Elektrostahlwerk erfolgen. In diesem wird das in Bremen, zunächst noch unter Verwendung von Erdgas, produzierte DRI zusammen mit Schrott eingeschmolzen. Bereits dieser Schritt bringt eine CO2-Einsparung von mehr als 70 Prozent im Vergleich zur aktuellen Produktionsroute. Parallel wird in Eisenhüttenstadt eine eigene, wasserstoffbasierte DRI-Prototypanlage zur Reduktion von Feinerzen errichtet. Nach Umstellung der DRI-Produktion von Erdgas auf Wasserstoff wird die Stahlproduktion in Eisenhüttenstadt dann nahezu CO2-neutral sein. Damit könnten pro Jahr ca. 3,5 Millionen Tonnen CO2 -Emissionen vermieden werden.

Die Transformation zum grünen Stahl funktioniert jedoch nur zusammen mit der Politik: Um den Wandel zu ermöglichen, benötigt die Stahlindustrie die richtigen Rahmenbedingungen, finanzielle Förderung und eine funktionierende Wasserstoffinfrastruktur. Nur gemeinsam können wir den Weg zu einer klimaneutralen und damit umweltfreundlichen Stahlproduktion beschreiten - für die Umwelt, für zukünftige Generationen und für unsere Zukunft.