Der metallurgische Kreislauf schließt sich
Mit der erfolgreichen Privatisierung beginnt für EKO Stahl ein neues Kapitel. Das von der Europäischen Kommission genehmigte Investitionsprogramm zur weiteren Modernisierung und zum Ausbau des Unternehmens wird umgesetzt. Der Plan umfasst Instandsetzungsarbeiten vor allem in der Rohstahlproduktion, die Modernisierung der Sinter- und Kaltwalzanlagen sowie des Kraftwerks, die Errichtung eines neuen hochmodernen Hochofens und einer modernen Warmbreitbandanlage.
Im April 1997 erfolgt der erste Abstich am neuen Hochofen 5A. Mit einer projektierten Tagesleistung von 4.128 t soll der "Fünfer" die Kapazität von drei der bisherigen Öfen erreichen. Bereits am 30. Januar 1998 ist die millionste Tonne Roheisen geschafft, bei einer durchschnittlichen Tagesleistung von 4.600 t. Mit seinen 80 Metern Höhe ist der Hochofen 5A nicht nur weithin sichtbar, sondern auch die Lebensader unserer modernen und umweltgerechten Roheisenproduktion.
Das größte Vorhaben des Restrukturierungsprogramms ist das Warmwalzwerk. Die technische Wahl fällt auf eine Walzstraße des kompakten Typs mit Coilbox. Damit entscheidet sich Jean Gandois, der damalige Präsident von Cockerill Sambre, "aus psychologischen und strategischen Gründen" gegen die favorisierte Dünnbranmmengießwalzanlage. Er baut auf die, nach eigenen Erfahrungen, bessere Qualität des Bandes hinsichtlich seiner Oberflächenbeschaffenheit und zielt damit auf eine Stärkung der Position von EKO als bevorzugter Partner der Automobilindustrie.
Am 21. Juni werden die ersten drei Warmbänder gewalzt. Einen Tag später findet der offizielle Festakt zur Inbetriebnahme in Anwesenheit von Bundekanzler Helmut Kohl statt.