1950

Am 18. August beginnt mit einem symbolischen Axthieb der Aufbau des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO).

Mitten in der kargen Heidelandschaft zwischen dem Dörfchen Schönfließ und dem Schifferstädtchen Fürstenberg  hat man auf die Schnelle einen provisorischer Kundgebungsplatz hergerichtet. Als sich die offiziellen Gäste, unter ihnen Minister Fritz Selbmann, der brandenburgische Ministerpräsident Rudi Jahn sowie Fürstenbergs Bürgermeister Martin Dahlenburg, am Morgen des 18. August 1950 dem Platz nähern, sind bereits hunderte Fürstenberger und Schaulustige aus der Umgebung anwesend. Es ist ein kalter Sommertag. Die Menschen stehen im Halbkreis vor einer Tafel, auf der der Lagaplan des zukünftigen Hüttenkombinates zu sehen ist.  Der Minister spricht von einem riesigen metallurgischen Kombinat mit zwölftausende Arbeitsplätzen und einer neuen Stadt, die innerhalb von fünf Jahren entstehen sollen. Angesichts der Teilung Deutschlands ist für die junge DDR ein eigenes Hüttenkombinat lebenswichtig. Aus sowjetischem Erz und polnischen Koks soll hier der Stahl für den Aufbau des Landes geschmolzen werden.

Im Anschluss vollzieht Minister Selbmann mit dem Fällen einer Kiefer den symbolischen 1. Axthieb zum Zeichen des Beginns der Bauarbeiten. Die Arbeiter hatten ihm vorher eine Wette angeboten, einen Kasten Bier für jeden Hieb. Er soll zwei Dutzend Kästen verloren haben.