Stahl kann Zukunft: mit den richtigen Rahmenbedingungen innovative und nachhaltige Stahlproduktion

Aktuelle Themen zur Industrie- und Handelspolitik sowie zum Klimaschutz standen am 20. Mai 2019 im Mittelpunkt eines Besuches des brandenburgischen Europaabgeordneten Dr. Christian Ehler bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt. Ausführliche Gespräche führte er mit Frank Schulz, Deutschlandchef des weltgrößten Stahlherstellers und André Körner, Country Manager ArcelorMittal Germany, sowie mit Geschäftsführer der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH, Dr. Nico Dewachtere und Arbeitsdirektor Axel Krause sowie dem zukünftigen Arbeitsdirektor Michael Bach. ArcelorMittal Eisenhüttenstadt ist ein wichtiger industrieller Kern in Ostbrandenburg und einer der größten Arbeitgeber der Region. Hoher Importdruck und Kostenbelastungen durch die Energie- und Klimapolitik der EU, die Produzenten in anderen Regionen der Welt nicht haben, bedrohen allerdings die Wettbewerbsfähigkeit. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, um Stahl in Deutschland und der EU in Zukunft wettbewerbsfähig und nachhaltig produzieren zu können“, kommentiert Frank Schulz. „Für eine CO2-arme Produktion sind neue Technologien erforderlich, die industriell erprobt werden müssen. Die richtigen politischen Rahmenbedingungen zur Unterstützung der Technologieentwicklung sind wichtig.“

Dr. Nico Dewachtere ergänzt: „Gerade in Eisenhüttenstadt kann man sehen, wie gesamte Wertschöpfungsketten und eine ganze Region mit der Stahlherstellung verknüpft sind. Wir haben uns immer wieder neu erfunden, und diesen Innovationsweg werden wir auch weiter gehen. Wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Stahlindustrie in Europa werden derzeit in Brüssel getroffen – und dafür ist ein Europa-Abgeordneter der richtige Gesprächspartner.“

MdEP Dr. Christian Ehler schätzt die gute Zusammenarbeit mit ArcelorMittal Eisenhüttenstadt und unterstrich noch einmal sein Engagement für den Standort:  „Ich möchte mich in Brüssel auch weiterhin für das Land Brandenburg und insbesondere für den Stahlstandort Eisenhüttenstadt einsetzen. Damit wir diese industrielle Basis hier stärken können, wird auch das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont Europe ArcelorMittal unterstützen, den Technologiesprung ganz vorne mitzugestalten. Durch Horizont Europa, das mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro das größte zivile Forschungsprogramm der Welt ist, wird sich 35 Prozent der Forschung Europas mit dem Klimaschutz beschäftigen. Durch die Schaffung neuer, vorrangiger Finanzierungsprioritäten und -linien wird der Fokus erstmals von der CO2-freien Energieerzeugung auf die industrielle Umsetzung verlagert. Wir haben eine spezielle Budgetlinie für den Bereich Stahl verankert, die für den Umbau energieintensiver Standorte wie Hennigsdorf oder Eisenhüttenstadt von großer Bedeutung ist und damit Brandenburg enorm zugutekommt. Dies ist entscheidend, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten. Ich habe aus dem heutigen Gespräch sehr vernünftige Vorschläge mitgenommen. Ebenso wichtig ist es, dass die EU in unlauterem Wettbewerb hergestellten Stahl mit den WTO-Werkzeugen wie Safeguards ausreichend schützt.“