16.06.2020

Ministerpräsident Woidke erkundigte sich nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie

Ministerpräsident Dietmar Woidke überzeugte sich am 15. Juni persönlich von den wirtschaftlichen Herausforderungen für ArcelorMittal Eisenhüttenstadt.

Infolge des teilweisen Corona-Shutdowns fiel die Stahlproduktion deutlich, ArcelorMittal rechnet mit einem Rückgang des Stahlversands von 30 Prozent im laufenden Quartal. Wie an allen europäischen Standorten von ArcelorMittal wurde auch in Eisenhüttenstadt die Produktion drastisch heruntergefahren, teilweise komplett gestoppt. Das Unternehmen geht von einem sehr langsamen Erholungsprozess aus.

"Nun kommt es darauf an, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung bietet dafür die richtige Grundlage. Für die Stahlindustrie ist es wichtig, dass im Rahmen des Zukunftspakets auch das Handlungskonzept Stahl der Bundesregierung rasch auf den Weg gebracht wird. Um den technologischen Wandel zu einer CO2-neutralen Stahlproduktion umzusetzen, brauchen wir in diesen besonderen Zeiten umso mehr die Unterstützung der Politik", erklärt Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland. Betriebsratsvorsitzender Dirk Vogeler verwies auf die ernsthaften Sorgen der Beschäftigten um den Standort und ihre Arbeitsplätze. Kurzarbeit sei zwar ein gutes Mittel, um Beschäftigung zu sichern, dennoch darf die Krise nicht für Personalabbau, Reduzierung der Ausbildung und Einschränkungen der Mitbestimmung benutzt werden. Der Stahlstandort Eisenhüttenstadt soll auch in Zukunft ein wichtiger Pfeiler für den Arbeitsmarkt und die industrielle Wertschöpfung in Brandenburg sein. Nachdem sich Ministerpräsident Woidke einen Überblick über die Situation am Stahlstandort Eisenhüttenstadt verschafft hatte, betonte er: „Die Corona-Pandemie hat auch Brandenburgs Wirtschaft hart getroffen. Es darf keinen Strukturbruch geben. Deshalb unterstützen Bund und Land die Unternehmen. ArcelorMittal ist mit seinen rund 2 700 Beschäftigten eines der strukturbestimmenden Unternehmen in Brandenburg und Motor der Regionalentwicklung im Osten unseres Landes. Es liegt uns sehr viel daran, diesen industriellen Kern zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das Land steht deshalb weiterhin uneingeschränkt an der Seite des Unternehmens. Uns ist die derzeitige schwierige Situation der Unternehmen und Beschäftigten der Stahlindustrie sehr bewusst. Im Rahmen der Stahlallianz haben wir uns gemeinsam mit den anderen Stahl-Bundesländern bereits vor der Corona-Pandemie intensiv für faire Rahmenbedingungen am Markt eingesetzt. Damit der Stahlstandort Eisenhüttenstadt auch langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen kann, ist eine zukunftsorientierte Ausrichtung von ArcelorMittal wichtig. Das hat das Unternehmen im Blick, davon konnte ich mich heute überzeugen. Die Stichworte lauten Wasserstoff und Erneuerbare Energien. Dabei wird ArcelorMittal auch von den Maßnahmen zur Strukturstärkung in der Lausitz profitieren. Brandenburg bietet einen sehr guten Rahmen für die weitere Entwicklung des Konzerns in diesen Bereichen.“

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